Computer Modell Katalog


Zeitlinie

30000v
Verwendung von primitiven Zahlzeichen in Formen von Strichen, Kerben oder Knoten zum Abzählen.

3100v
Erste heute bekannte Schriftzeichen entstehen. Der Volksstamm der Sumerer verwendete einfache gegenständliche Abbildungen auf Tontafeln. Abstrakte Zahlenbegriffe sind jedoch fremd. In China, Ägypten und den indianischen Kulturen entstehen ebenfalls einfache Schriftsysteme.

2900v
Die Babylonier entwickeln eine Keilschrift.

3000v
In Mesopotamien entstehen abstrakte Zahlbegriffe in Form eines Sexagesimalsystems.

2000v
Entstehung des abstrakten Mathematik.

1800v
Zeugnisse der babylonischen Lehrsätze in Form von geometrischen Figuren. Beispielsweise wird das Verhältnis der Seiten eines rechtwinkligen Dreiecks im Sexagesimalsystem mit 1+24/60+51/3600+10/216000= 1:1,414212963 angegeben und das ent spricht sehr genau dem tatsächlichen Wert von Wurzel aus 2. Die Assyrer entwickeln eine Keilschrift.

1700v
In Ägypten werden erste Rechenbretter eingeführt.

800v
Erste Berichte über Fackeltelegrafen bei den Griechen.

450v
Herodot beschreibt das Rechnen mit Steinen.

300v
Aristoteles berichtet über eine Volkszählung unter Zuhilfenahme von Rechenbrettern.

28v
Vitruvius berichtet von der Verwendung von Zählrädern für die Wegmeßgeräte.

60
Heron beschreibt frühe Automaten und mechanische Zählräder.

200
Der Abakus entsteht in China, Arabien, Europa und später in Rußland.

500
Begründung der dezimalen Systems in Arabien.

600
Volle Ausbildung des dezimalen Stellenwertsystems in Indien.

1200
Einführung der arabischen Ziffern in Europa.

1445
Erfindung der Buchdruckerkunst mit beweglichen Lettern.

1500
Leonardo da Vinci beschreibt die Verwendung von Zählrädern in Wegmeßgeräten.

1510
Henlein baut in Nürnberg eine Taschenuhr.

1517
Beginn der Reformation in Deutschland.

1522
Adam Ries veröffentlicht seine Rechenlehrbücher.

1600
Entdeckung von Logarithmen, so wird die Überführung einer Multiplikation in eine Addion ermöglicht.Der Schotte John Neper entwickelt Rechenstäbe, mit deren Hilfe die Multiplikation auf die Addition von Teilprodukten zurückgeführt wurde. Dieses Prinzip gelang später in die Rechenmaschine von Schickard. Gilbert unterscheidet zwischen Elektrizität und Magnetismus.

1609
Galilei entwickelt ein Fernrohr und richtet es als erster zum Himmel.

1617
Napier schlägt zur Trennung der ganzen Zahlen von den Dezimalbrüchen das Komma vor.

1620
Rechenschieber mit logarithmischer Skala nach Gunter.

1623
Der Tübinger Professor Wilhelm Schickard konstruiert und baut die erste, rein mechanische, Rechenmaschine. Das Original ist nicht mehr erhalten, jedoch gibt es schriftliche Berichte. Anhand dieser Aufzeichnungen wurde die Rechenmaschine rekonstruiert. Die Maschine wurde vor allem zur Multiplikation verwendet, auf Basis der Arbeiten des Schotten Neper. Erstmals wird ein dekadisches Zählrad für die Addition und Subtraktion verwendet.
Blaise Pascal, der berühmte Mathematiker und Philosoph wird am 19.06.1623 geboren.

1632
Ougthtred beschreibt einen Rechenschieber.

1642
Der Wissenschaftler Blaise Pascal zeigt in Paris eine Additionsmaschine. Der Mechanismus der Zehnerübertragung funktioniert jedoch nicht exakt.

1643
Blaise Pascal führt in Paris eine Zweispeziesrechenmaschine mit sechs Stellen vor.

1662
In England wird die "Royal Society" gegründet. Blaise Pascal stirbt im Alter von nur 40 Jahren.

1666
Einfache Rechengeräte von Sir Samuel Morland in Form von kleinen Taschengeräten. Je eines für Addition und die Multiplikation, jedoch ohne Zehnerübertrag.

1673
Gottfried Wilhelm Leibnitz stellt in London seine erste Rechenmaschine für alle vier Rechenarten vor. Ihm gelang erstmals die durchgehende und vollständige Zehnerübertragung über 15 Stellen. Solch aufwendige, feinmechanische Herausforderung konnte nur ein Uhrmacher aufnehmen.

1679
Am 15ten März des Jahres schrieb Gottfried Wilhelm Leibnitz eine Arbeit mit dem Titel "Das dyadische Zahlensystem". Hinter der Begrifflichkeit Dyadisch verbirgt sich nicht anderes als das binäre Zahlensystem.

1703
Gottfried Wilhelm Leibnitz entwickelt auf Basis seiner Arbeiten zur binären Arithmetik eine Umsetzung der vier Rechengrundarten. as duale Zahlensystem wurde erstmals von Konrad Zuse in der Z1 angewendet und bildet heute die Grundlage der elektronischen Datenverarbeitung.

1729
Gray unterscheidet elektrische Leiter und Nichtleiter.

1733
Dufay unterscheidet Glas- und Harzelektrizität und erkennt später, daß sich beide Arten nur durch ihre Polarität unterscheidet.

1745
E.J. von Kleist, Muschenbroek und Cunaeus erfinden unabhängig voneinander die Leidener Flasche, einen elektrischen Kondensator.

1769
Watt erhält ein Patent auf die von ihm entwickelte Dampfmaschine.

1770
Philip Matthäus Hahn entwickelte eine Rechenmaschine mit dem Staffelwalzenprinzip. Deren besonderes Konstruktionsmerkmal war die Wartungsfreundlichkeit : die Maschine konnte von jedem guten Uhrmacher repariert werden.

1779
Hahn schreibt über seine Staffelwalzenmaschine.

1785
Coulomb beschreibt die Gesetzmäßigkeiten der anziehenden und abstoßenden Wirkungen zweier elektrischer Kräfte.

1801
Lochkartengesteuerte, mechanische Webstühle von Jaquard.

1819
Orsted entdeckt die Wechselwirkung von Elektrizität und Magnetismus.

1820
Charles Xavier Thomas begann als erster mit dem werkstattmäßigen Herstellung von mechanischen Rechenmaschinen. Von seinem "Arithmometre" wurde in sechzig Jahren etwa 1500 Exemplare hergestellt. Vor allem Versicherungsgesellschaften gehörten zum Kundenstamm. Ampère unterscheidet zwischen ruhender (Elektrostatik) und strömender (Elektrodynamik) Elektrizität.

1833
Rechenmaschinen mit Lochkartensteuerung wurden entwickelt. Grundprinzip des speicherorientierten Rechnens.

1870
In den USA und in Deutschland beginnt die industrielle Produktion von Rechenmaschinen.

1882
Charles Babbage, ein englischer Mathematiker, stellt nach langwieriger Entwicklung das Modell einer druckenden Differenzenrechenmaschine vor. Mit ihr sollten automatisch Tabellenberechnungen und –drucke angestellt werden, da die verbreiteten Zahlentafeln oft fehlerhaft waren. Babbage entwickelte auch das Konzept einer automatisch arbeitenden Rechenmaschine, der "Analytical Engine".

1884
Hermann Hollerith baute die erste Zähl- und Sortiermaschine mit elektrischer Abfühlung.

1887
Hollerith fügt seiner Entwicklung ein Additierwerk hinzu. Er präsentiert das Gerät als "Elektrisches Tabelliersystem" bestehend aus Lochkarten, einem Stanzer, einer Stiftbox als Leser, einem Sortierkasten und elektromagnetische Zähluhren.

1890
In Wien wird eine Lochkartenmaschine zur Volkszählung durch Schäffler eingesetzt.

1895
Thomas J. Watson beginnt als einfacher Verkäufer bei der Firma NCR, 18 Jahre später ist er unter John Patterson die Nummer Zwei im Unternehmen und ist nachhaltig für die Entwicklung von Rechensystemen in den USA mitverantwortlich.

1905
Der Amerikaner Powers (1870-1915) entwickelt eine verbesserte, rein mechanische, Lochkartenmaschine und gründet 1910 die Powers Accounting Machine Company, die 1959 in England zur heutigen ICL fusionierte.

1911
Holleriths Unternehmen wird an die Computing Tabulating Recording Co (C-T-R) verkauft. Die C-T-R wird Jahre später in IBM umbenannt werden.

1914
Thomas J. Watson wird von John Patterson bei der Firma NCR entlassen. Aus verschiedenen Quellen heißt es, dass Watson quasi Rache geschworen hat und eine neue Karriere bei der Firma C-T-R (Computing Tabulating Recording) beginnt. Wie NCR so setzt man auch bei C-T-R auf die Vermietung von Tabelliersystemen und den exklusiven Verkauf von Lochkarten.

1924
Die Computing Tabulating Recording (C-T-R) wird in die International Business Machines Company (IBM) umbenannt. Thomas J. Watson bleibt bis 1952 der Präsident von IBM.

1928
Paul & Joseph Galven übernehmen das bankrotte Batterieunternehmen Stewart Stonge Battery Co in Chicago, Illinois und gründen die Motorola Company.

1931
IBM stellt den Multiplizierer IBM 600 vor, einer nicht schreibenden Multiplikations- Lochkartenmaschine, die extern über eine Schalttafel programmiert wurde.

1934
IBM stellt den Multiplizierer IBM 601 vor, ähnlich dem IBM 600 verfügt dieses Modell über eine Formelrechnungsfunktion.

1936
Alan Turing (England, 1912-1954) beschrieb eine gedachte Maschine, die nicht mehr zwischen Daten und Befehlen unterschied, somit über starre Programmabläufe hinausging und auf rein binärer Arbeitsweise basierte. Erster Relaisrechner Z1 wird von Konrad Zuse in der heimischen, elterlichen Wohnung fertig gestellt, einige Quellen besagen, dass System sei bereits 1935 fertiggestellt worden.

1939
Im Januar des Jahres 1939 gründeten William Hewlett, der erst vor kurzem seinen Abschluss an der Stanford Universität im Bereich Elektrotechnik erworben hatte und David Packard die Firma "Hewlett Packard" in einer Garage in Palo Alto mit einem Startkapital von US$ 538. Bereits 11 Jahre später sind bei Hewlett Packard 200 Menschen beschäftigt und die Firma gilt als eine der Größten im Bereich von Messinstrumenten.

1941
Relaisrechner Z3 von Konrad Zuse mit Lochstreifenprogramm, Relais Speicher und Relaisrechenwerk.  Untersuchung des Germanium erbrachte die Kenntniss über den  Transistoreffekt.

1942
Im August wurde von John W.Maudly (USA) die Grundlage für das ENIAC Projekt vorgestellt. Ab März des folgenden Jahres wurde das Projekt mit Hilfe von J.P. Eckert ausgearbeitet und eine elektronische Rechenanlage entstand kurz nach dem Krieg.

1944
Im Mai des Jahres wurde der von Howard H. Aiken (USA, 1900-1973) entworfene "MARK-I" fertig gestellt und trug den Zweitnamen "IBM Automatic Sequence Controlled Calculator". Für eine Division benötigte der raumfüllende Riese 11.4 Sekunden, für eine Multiplikation sechs und für eine Addition ganze 0.3 Sekunden. Gebaut aus ca. 700000 Einzelteilen, 80 Kilometer Leitungsdraht. Externe Programmsteuerung über Lochstreifen auf Basis des dekadischen Systems.

1945
In den Wirren des endenden Weltkrieges beendet das Team um Konrad Zuse die Arbeiten an der 1942 begonnenen Z4 Rechenmaschine. Die in Göttingen vorgestellte Relais Rechenmaschine mit mechanischem Speicher konnte 32 bit Wortlängen berechnen und benötigte für eine Multiplikation 3½ Sekunden. Das gewaltige Unikat steht heute im Deutschen Museum in München.

1946
Das ENIAC Projekt wurde abgeschlossen, die erste programmgesteuerte Rechenanlage blieb bis zum Oktober 1955 in Betrieb. 18000 Röhren und 1500 Relais benötigen 140 Kilowatt an Leistung um eine Addition in 0.2 msec und eine Multiplikation in 2.9 msec durchzuführen. IBM stellt den elektronischen Rechenstanzer IBM 603 vor, der nur in kleinen Stückzahlen auf den Markt kam.
Die Entwickler von ENIAC gründeten in Philadelphia eine eigene Firma, die Eckert-Mauchly Computer Corporation. Die Förderung durch das National Bureau of Standards konnte aber nicht verhindern, dass sie wegen eines defizitären Auftrages für die Northrop Aircraft Company mit ihrer neu gegründeten Firma "pleite gingen". Die Kosten für die Entwicklung eines digitalen, speicherprogrammierten Computers für die Snark-Rakete waren am Ende dreimal so hoch, wie die mit Northrop vereinbarten Kosten. Zudem erreichte der Computer zu keinem Zeitpunkt die geforderte Leistung.

1947
William Shockley, John Bardeen und Walter Brattain erfanden den ersten Transistor. Die Massenproduktion begann in den 50er Jahren für die Einsatzgebiete als schneller Schalter und als Komponente in Verstärkeraufbauten.

1948
SSEC ist der Nachfolger des Mark I. Hierarchische Speicherarchitektur aus Röhren-, Relais- und Lochstreifenspeicher. 6000 Geräte des IBM 604, einem elektronischem Rechenstanzer, wurden verkauft. 1400 Röhren, programmierbar in bis zu 60 Schritten über Schalttafeln. Unterstützt Vorwärtsverzweigungen, bedingte Datenübertragung und eingeschränkt auch Programmschleifen. Am 21.06.1948 schrieb der britische Forscher Tom Kilburn für die Small-Scale Experimental machine (SSEM) "Manchester Baby" das erste rein elektronische gespeicherte Computerprogramm (mit siebzehn Befehlen).

1949
Kurz nach dem Umzug von Berlin nach Sindelfingen wurde die DEHOMAG zur IBM Deutschland. Die lochkartengespeicherte Programmierung löst die Schalttafelprogrammierung ab -> IBM CPC "Card Programmed Calculator". Der Rechenstanzer 604 und die Tabelliermaschine wurden durch einen elektromechanischen Speicher ergänzt. Dies ermöglichte umfangreiche Programmierung und Gleitkommaberechnung. Bis 1956 wurden ca.700 Exemplare verkauft.

1950
Entwicklung der Rechenmaschinen D1 bis D4A (später C8205 genannt) bei der Technischen Universität in Dresden. Mit dieser Serie werden die ersten Maschinen in Richtung Computer in der Deutschen Demokratischen Republik entwickelt. Ob es sich bei diesen Geräten, wie bei so vielen anderen, um Nachbauten bzw. durch Spionage erhaltene Technologien handelte ist dem Autor nicht bekannt.

1951
Eckert und Mauchly waren Anfang der 50er Jahre gezwungen das Entwicklungsprojekt UNIVAC an Remington Rand zu verkaufen. Doch die Fertigstellung des UNIVACs mit einem Magnetband folgte kurz nach dem Verkauf. John von Neumann fungiert seit 1951 als Berater bei der IBM. Ausserdem wechselten führende Mitglieder des Institute for Advanced Study (IAS) in Princeton zur IBM. Noch vor dem IAS Projekt von J.v.Neumann konnte in England der Rechner EDSAC fertiggestellt werden. In den folgenden Jahren wurden auf Basis von IAS (Dualsystem anstelle von Bit und Wort) nicht autorisierte Nachbauten in Schweden, UdSSR, Israel und Australien fertiggestellt.

1952
Ende 1952 lieferte Remington Rand weitere drei Rechenmaschinen in UNIVAC Bauweise in den USA aus, ausgeliert unter anderem an das Census Bureau (vergleichbar in Deutschland mit dem Statistischen Bundesamt). Vom Typ UNIVAC wurden insgesamt 46 Modelle gebaut, dies macht Remington Rand zum Marktführer der 50er Jahre.

1953
IBM 701, erstes "Elektronisches Datenverarbeitungssystem" aus dem Hause IBM. Einheiten : Elektronische Zentralheit IBM 701, Elektrostatische Speichereinheit IBM 706, Lochkartenleser IBM 711, Alphabetdrucker IBM 716, Lochkartenstanzer IBM 721, Magnetbandeinheit IBM 726 (erstmals mit Magnetbänder aus Kunststoff) und der Magnettrommeleinheit IBM 731.

1954
Die IBM beauftragt John W.Backus mit der Entwicklung einer wissenschaftlichen, problemorientierten Programmiersprache.

1955
Seit 1950 diente die angemietete Z4 von Konrad Zuse an der ETH Zürich zur numerischen Berechnung physikalischer und ingenieurwissenschaftlicher Probleme. Von 1955 bis 1959 wurde sie schließlich für militärische Forschungsarbeiten in Frankreich eingesetzt. Dabei beruhten Rechen- und Steuerwerk auf Relais und Schrittschaltern, während der vergrößerte Speicher wieder mit mechanischen Komponenten ausgeführt wurde. Zwar wurde beim Bau über die Verwendung von Elektronenröhren nachgedacht, bedingt durch den Krieg waren jedoch 2000 Röhren und das benötigte Entwicklungspersonal unaufbringbar. Im VEB Carl Zeiss in Jena (DDR) wird der OPREMA entwickelt.

1956
Motorola steigt in das Halbleitergeschäft ein. Erste Magnetplatteneinheit mit beweglichen Schreib- und Leseköpfen (eine Art Festplatte) und damit die Möglichkeit des Datendirektzugriffs : IBM 305 RAMAC (Random Access Method for Accounting and Control). 04.11.1956  Für die Entdeckung des Transistoreffektes im Jahre 1947 erhielten die Amerikaner William Shockley, Walter Brattain und John Bardeen den Nobelpreis in Physik. Shockley gründete kurz vor dem Erhalt des Nobelpreises die Firma Shockley Semiconductor Laboratory in Palo Alto. Er stellte acht Ingenieure ein, die in erster Linie von der US-Ostküste stammten und in die Computergeschichte als die "Shockley Eight" eingehen. Bereits innerhalb des ersten Jahres kommt es zu Unstimmigkeiten unter den Experten - der Ausstieg von Robert Noyce und Gordon Moore führt im Jahr 1957 zur Gründung von Fairchild Semicondctor. Thomas J. Watson Sr., langjähriger Präsident und Mitbegründer der IBM stirbt im Alter von 82 Jahren.

1957
Ein neuer Magnettrommelspeicher der Firma IBM wird unter dem Namen 650 vorgestellt, statt geplanter 250 wurden 2200 Exemplare des an einer Rechenmaschine angeschlossenen Speichers für zweitausend Worte verkauft. Das Nachfolgemodell des Systems 701 - das System 704 mit erstem Fortran Compiler, entwickelt von einer Gruppe rund um John W.Backus wurde vorgestellt. Im VEB Carl Zeiss in Jena (DDR) wird die ZRA-1 Rechenmaschine entwickelt. Dr. Robert Noyce gründet mit einigen Kollegen die Fairchild Semiconductor Corp. Der Gründung von Fairchild folgen weitere Firmengründungen, wie AMD oder National Semiconductor - die vielfach auf Fairchild oder Shockley zurückzuführen sind. Am 01.06.1957 gründen die Gebrüder Kashio die Casio Computer Ltd. und begannen relaisbasierende Rechenmaschinen zu vertreiben, das erste Modell, der Casio 14-A basierte auf 342 Relais.

1958
Entwicklung des Transistors.

1959
IBM stellt unter der Produktbezeichnung IBM 1401 ein transistororientiertes EDV System aufgedruckten Platinen und einem Ferritkern-Speicher. 1959 war das Geburtsjahr des Planartransistors. Die Erzeugung der Transistoren wurde erstmals durch ebene Dotierungsschichten vorgenommen, mit Hilfe der Diffusion.

1963
IBM entwickelt den 1311 Wechselplattenspeicher. Das ca. 1x1 Meter große Gerät speicherte auf sechs Magnetplatten bis zu 2.68 Megabyte an Informationen mit einer Übertragungsrate von 69 Kilobyte in der Sekunde und einer Zugriffszeit von 150 msec. Die Rechenmaschinen SER 2a bis SER 2d werden im VEB Rechenelektronik in Meiningen / Zella Mehlis (DDR) entwickelt. Der erste vollelektronische Taschenrechner wird von Sumlock / England vorgestellt und trägt die Bezeichnung ANITA (A New Inspiration To Arithmetic).

1964
Erstes System von IBM, das "aufwärts-kompatibel" ist. Zwei Betriebssysteme : DOS/360 für kleine und mittlere Modelle und dem OS/360 für die großen Transistorschaltkreise in Modulen (SLT-Karten, Soild Logic Technologie-> Uniprocessor, 24 bit Adressing, Real Memory (ca. 128 Kilobyte)). 1964 konnte man die ersten TTL Schaltkreise in der Industrie frei einsetzen. Die 74er Serie wurde geschaffen und genießt auch heute noch einen Standard. Neben den Gatterfunktionen entstanden die ersten Flipflops und Speicherbausteine. Zur gleichen Zeit kreirte Fairchild den ersten "Metal Oxide Semiconductor", die MOS Technik in "P-Channel Enhancement", also in P-Kanal Anreicherung. Neben der TTL Technik entstand die MOS Technik, die sich wesentlich kleiner integrieren ließ, als bei vergleichbaren TTL Bauteilen. MOS Schaltung sind nicht sehr schnell, benötigen jedoch sehr wenig Energie. Die ersten P-MOS RAM Bausteine arbeiteten mit den exotischen Betriebsspannungen von -12,5 V und +19 Volt. Noch im gleichen Jahr enstanden die ersten inegrierten Schaltungen mit passiven [Widerstände, Kondensatoren , Spulen] und aktiven [Verstärker] Komponenten. In der Sowjetunion wird der erste elektronische Taschenrechner unter der Bezeichnung VEGA vorgestellt.

1965
Datenverarbeitungsanlagen der 3. Generation, auf integrierten Schaltungen basierend. Es entstehen erstmals Rechneranlagen, die kompatibel zueinander sind. Die Kernfunktion der Computer werden durch ein Mikroprogramm gesteuert. Das virtuelle Speicherprinzip wird eingeführt. Des weiteren entstehen erste sog. Teilnehmer-Rechensysteme. Das IBM System 360-75 erreicht im relativen Leistungsvergleich zum 1952 entwickelten IBM 701 die 108x Geschwindigkeit. Im Vergleich zum 1958 entwickelten IBM 7090 System erreicht das 360-75 immerhin die fünfache Leistung. Das Jahr 1965 wurde ein Meilenstein in der analogen Halbleitertechnik, der Operationsverstärker µA709 entstand. Die DTL Technik konnte verbessert und mit Dünnfilmwiderständen versehen werden. Die ersten Schaltkreise mit Präzisionswiderständen wurde gefertigt.

1966
Aus der Standard-TTL Serie kamen 1966 die schnellen TTL Bausteine wie die High Speed und die Schottky Technik. Der erste N-Kanal Transistor in "Depletion Mode" ging in die Fertigung und revolutionierte die Herstellung von Speicherbausteinen.

1967
Mit dem IBM System 360-20 wird der Endpunkt in der Lochkartenmaschinen markiert. Ein Betriebssystem ersetzte die "festverdrahteten" Arbeitsprozesse und im Herzen der Anlage arbeitete ein 64 Kilobyte großer Magnetkern. 1967 entstand die erste "Large Scale Intergration", kurz LSI Technologie. Diese Technik brachte in einen Chip 150 Gatterfunktionen unter. Dieser Baustein bildete die Basis für eine neue Computergeneration. Im gleichen Jahr war die erste 8-Bit Recheneinheit mit Arithmetik und Akkumulator erhätlich. Im VEB Kombinat Robotron (DDR) wird der R300 Rechenautomat entwickelt.

1968
Dr. Robert Norton Noyce zieht sich aus Fairchild Semiconductor zurück gründet mit  Gordon E. Moore die Firma INTEL.

1969
Intel, die sich bis dato in erster Linie mit der Entwicklung von Speicherbausteinen auseinander gesetzt hatten erhalten von der japanischen Firma Busicom den Auftrag einen integrierten Schaltkreis für einen Taschenrechner zu entwickeln. Mit der Entwicklung wird Marcian Ted Hoff, der gerade die Universität abgeschlossen hatte und Erfahrungen mit Minicomputern besaß, betraut. Durch die Erfahrungen die er mit den Minicomputern gesammelt hatte empfahl Hoff die Entwicklung eines Universalschaltkreises. Ein Universalschaltkreis könnte das Problem der Taschenrechner lösen : Es müsste nicht jedes mal ein komplettes System entwickelt werden, wenn die Rechnerschaltung gleich bleibend sein dürfte. Robert Noyce, der Chef von Intel, ermutigte Hoff die Entwicklung trotz Bedenken von Busicom durchzuführen.
Mitte des Jahres kam Stan Mazer von Fairchild Semiconductor zu Intel und wurde Hoff bei der Entwicklung des Schaltkreises zur Seite gestellt. Da die Produktionskosten für die erste Produktreihe des Schaltkreises recht teuer waren, war es dem guten Verhandlungsgeschick von Intel zu verdanken, dass Busicom einen Exklusivvertrag für die Verwendung des Mikroprozessors für rund 60000 US$ erhielt. Als die Finanzierung gesichert war, trat mit Frederico Faggin, ebenfalls ein Ex-Fairchild Mitarbeiter, der dritte Ingenieur mit in das Team und der Entwurf des Schaltkreises wurde umgesetzt. Der spätere Name des Prozessor : i4004 wird nach Frederico Faggin wie folgt erklärt : 4000 Transistorfunktionen, 4 Bit und die vierte Version (die Prototypen i4000, i4001, i4002 und i4003 hatten kleine Fehler und wurden niemals in Masse produziert).

1970
Mit dem i4004 stellt Intel den allerersten Mikroprozessor vor. Ein 4 Bit breiter Datenbus und ein 12 bit Address Bus auf Basis der PMOS Technologie. Auf einer Wafergrösse von nur vierundzwanzig Quadratmillimeter bringen die Intel Entwickler 2250 Transistorfunktionen unter. Bereits im April stellt die Firma Busicom einen Tischtaschenrechner mit Druckwerk auf Basis einer i4004 CPU unter der Bezeichnung 141-PF vor. Der Exklusivvertrag, den Intel mit Busicom geschlossen hatte, stellt sich als Hindernis beim weiteren Fortkommen der i4004 Vermarktung heraus. Ende des Jahres kauft Intel das Recht an dem Prozessor zurück, nachdem Busicom um eine Preissenkung gebeten hatte. Neben dem Einbau in Taschenrechnern würde sich der Prozessor gut für den Einsatz in Mess- und Steuersystemen eigenen.
Die Anfrage einer anderen Firma, den Prozessor für die Nutzung in Terminals einsetzen zu wollen, konnte in der ursprünglichen Variante des Prozessors nicht umgesetzt werden - da die 4 Bit Technologie eine Darstellung von Zeichen, die 8 Bit benötigen würden, nicht ausreichend war. Hoff und seine Kollegen begannen mit der Entwicklung des i8008 - eine auf 8 Bit erweiterte Version des i4004. Doch bevor sich ein marktreifes Produkt einstellte sprang der Kunde ab und Intel hatte einen fast fertigen Prozessor, die Entwicklungskosten investiert - und keinen Kunden. Im Jahr 1972 begann Intel mit einer Werbekampagne für den Prozessor.
IBM stellt das System IBM S/370 vor, erstes IBM System mit monolithischen Speicher (IC) anstatt der bisher eingesetzten Ferritkerne. Pro Speicher-IC wurden typischerweise 128 Bit erreicht.

1971
Commodore stellt seinen ersten Taschenrechner vor (hergestellt von Bowmar), das Modell C-110. Das heute weltberühmte Tal in Kalifornien "Silicon Valley" erhält seinen Namen vom Journalist Don Hoeffler. Hoeffler berichtet in seinem Artikel über die moderne Halbleiterindustrie im Santa Clara County und bezeichnet eben diese Region als "Silicon Valley". Geographisch betrachtet handelt es sich dabei nicht um ein Tal, sondern um ein Areal mit einer Fläche von rund 20 x 40 Kilometer und liegt etwas 70 Kilometer entfernt von San Francisco. Die Region, gelegen am Südende der San Francisco Bay, ist von Gebirgszügen umgeben. Südlich liegen die Santa Cruz Mountains mit einer Höhe von rund 800 Metern. In nördlicher Richtung finden sich die Diablo Ranges mit bis zu 1200 Metern Höhe.

1972
Datenverarbeitungsanlagen der 4. Generation, auf hochintegrierten Schaltungen basierend. Die ersten Mehrprozessorsysteme, Schnellspeicherkonzepte, Datenfernübertragung und Datenbanksysteme werden entworfen. Intel erweitert den i4004 zum i4040. Die Werbekampagne "A Computer in a Chip" wurde von Intel gestartet um Kunden für den i8008 zu gewinnen.  Im April des gleichen Jahres wird der i8008 vorgestellt, mit 3300 Transistorfunktionen und einem 8 Bit Datenbus und einem 16 Bit Adressbus.
Damit Kunden mit dem i8008 Prozessor etwas anfangen konnten, benötigten sie eine Dokumentation. Diese Beschreibung wurde von Adam Osborne erstellt, dessen spätere Bücher und die i8008-Dokumentation einen entscheidenden Schritt auf dem Weg hin zum Personal Computer darstellen. Neben Osborne wurde Gary Kildall als Berater bei Intel eingestellt um die Dokumentation des Prozessors vorzunehmen. Hauptberuflich war Kildall als Dozent an einer Armeeschule für Informatik angestellt, sein Interesse galt jedoch dem Mikroprozessor. Bei Intel erhielt er die Möglichkeit auf einem Entwicklungssystem kleine Programme für den Prozessor zu entwickeln. Er fasste einige kleinere Routinen unter einem PL-1 Compiler zusammen und nannte dies "Control Program for Microcomputers' (CP/M). Die Implementierung ermöglichte die Nutzung von Peripherie an den Rechnern ohne jedes mal die Treiber für Zusatzgeräte neu einbinden zu müssen. CP/M wurde für einige Jahre das führende Betriebssystem für kommende Mikrocomputergenerationen.

Das erste Videospiel der Welt wird von Nolan Bushnell für Atari entworfen : PONG. Im Osten Deutschlands wird mit dem R21 nach der Nachfolger des R300 Rechenautomaten im VEB Kombinat Robotron entwickelt.

Robert Albrecht, in den 60er Jahtren als Ingenieur bei der Control Data Corporation beschäftigt, gründete das "Portola Institute". Das Institut hatte sich dem Know-How-Transfer im Bereich Computertechnik verschrieben. Auch Ted Nelson's Buch "Computer Lib" wurde so beeinflusst. In der Nähe von San Fransisco wird die "People's Computer Company" (PCC) gegründet. Die PCC gab eine Blattsammlung zum Thema Computer heraus, quasi eine der ersten Computerzeitschriften - die erste Ausgabe erschien im Jahr 1972. (Quelle)

1973
Intel treibt die Entwicklung voran und stellt mit dem i8080 einen Prozessor mit 4500 Transistorfunktion vor und einer maximalen Taktfrequenz von 3.125 MHz. Die ursprüngliche Variante wurde mit einem Takt von 1 MHz vermarktet und hatte eine Leistung von rund 0,29 MIPS. Später folgt das Folgemodell i8080A mit 4000 Transistorfunktion in NMOS Technik. Der i8080 verbrauchte ca.1.5 Watt Leistung und konnte 64 Kilobyte adressieren. Zilog entwickelt den Z80 Prozessor, einem Achtbitter in NMOS Technik mit bis zu 8.0 MHz Taktfrequenz, ein späteres in CMOS Technik entwickeltes Z80 Modell erreichte bereits eine Taktfrequenz von bis zu 10.0 MHz. Die ursprüngliche Variante des Z80, der abwärtskompatibel zum Intel 8080 ist, wurde mit 2,5 MHz Taktfrequenz angeboten und erzielte eine Leistung von rund 0,4 MIPS. Monolithische Speicher erreichten eine Kapazität von 1024 Bit pro Chip. Im VEB Kombinat Robotron (DDR) wird der EC1040 entworfen.

1974
Motorola stellt ihre erste "Central Processing Unit" (CPU : Hauptprozessor) unter dem Namen MC6800 vor. Der 8-bit parallel Prozessor verfügte über einen 16-bit Address Bus, mit dem 64 Kilobyte Speicher adressiert werden konnten. Sechs interne Register, Direct Memory Adressing (DMA) und die Option den 6800er in einem Multiprozessorsystem einzusetzen. Die Clock Rate lag üblicherweise bei 2.0 MHz. Die MC68xxC Variante konnte in Temperaturbereichen von –40 bis +85 °Celecius eingesetzt werden, die Leistungsaufnahme betrug ca. 1.0 Watt. Auf diese acht Bit Basis folgten viele Weiterentwicklungen von Motorola, AMI, Fairchild, Hitachi und Thomson. Der MC68B09 markiert den Höhepunkt auf der 8 Bit Basis mit einem maximalen Prozessortakt von 8 MHz wurde dieser Prozessor bis Weit in die 80er Jahre gebaut.
Die Firma MITS bringt den ersten Mikrocomputer mit Namen ALTAIR 8800 auf den Markt, mit 256 Byte Arbeitsspeicher war er für den Hobbyelektriker mit 395 US$ leicht finanzierbar. Gemeinhin wird der ALTAIR als der erste Mikrocomputer bezeichnet, obwohl es vorher vergleichbare Computer gab, die allerdings kaum einen Bekanntheitsgrad erfuhren und nur als Prototypen oder Kleinserien existierten. Die Geschichte des Altairs ist durchaus interessant. Die Firma MITS war aufgrund des Preiskriegs im Taschenrechnermarkt kurz vor dem finanziellen Ruin. Die Zeitung "Radio Electronics" veröffentlichte im Juli 1974 einen Bauplan für einen Computer basierend auf dem Intel i8008 Prozessor. Diese Vorstellung des Bauplans, verbunden mit darauf aufbauenden Artikeln und Besprechungen brachte der Zeitschrift eine deutlich größere Leserschaft.
Das Konkurrenzmagazin "Popular Electronics" wollte diese Vorgehensweise nachempfinden um ebenfalls die Leserschaft zu vergrößern. Genau in diese Überlegungen platze ein Treffen von Ed Roberts von MITS und Leslie Solomon, dem Chefredakteur von "Popular Electronics". Beide einigten sich auf eine Strategie und die Januarausgabe 1975 erschien unter dem Stern "Altair". Im Bericht wurde unter anderem geschrieben, dass dieser Bausatz durchaus in der Lage wäre mit kommerziellen Produkten mithalten zu können und die zu einem Preis der gerade einmal 35 US$ über dem des eigentlichen Prozessors lag.
Der Erfolg war für MITS schlicht unglaublich - Ed Roberts hatte gehofft einige hundert Bausätze zu verkaufen - innerhalb weniger Tage waren es über 2000 Bestellungen und MITS war gerettet - und ein Meilenstein in der Computergeschichte gesetzt.
Da es keine Software für die Mikrocomputer gab, musste alles in Maschinensprache geschrieben werden. Bill Gates und Paul Allen, schrieben für den Altair die Programmiersprache BASIC. Eine besondere Herausforderung aus heutiger Sicht ist die Tatsache, dass alles in einem 4 Kilobyte ROM unterzubringen war. Scelbi Computer Consulting stellt ebenfalls einen ersten kommerziellen Homecomputer vor, den Scelbi 8-H, basierend auf einem Intel 8008 konnte sich dieses Gerät nicht am Erfolg des MITS messen. Mark 8 hieß ein weiterer Bausatz, von dem es heißt, dass nur wenige Enthusiasten das Modell um einen Intel i8080 Chip fertig stellten.
Das Ende der Lochstreifen bahnt sich in Form von Floppy-Laufwerke an : Das neue Massenspeichersystem 3850 wird von IBM als das Konzept des virtuellen Plattenspeichers vorgestellt. Es ist eine automatisierte Kassetten-Bibliothek mit einer maximalen Speicherkapazität von 472 Milliarden Bytes, bei der die Vorteile der Platten- und Magnetbandspeicherung kombiniert werden.  Das System 3850 besteht aus der Bibliothekseinheit Modell 3851, dem bekannten Magnetplattensystem 3330/3333 und der neuen Plattensteuerung 3830, Modell 3. Die Bibliothekseinheit enthält den Zugriffsmechanismus und die Lese/Schreibstationen für die Datenpatronen.  Die kleinste Einheit des neuen Systems ist die Datenkassette in einem patronenförmigen Gehäuse. Sie wird deshalb auch als "Datenpatrone" bezeichnet. Die Datenkassetten werden in Honigwaben-ähnlichen Zellen untergebracht. Jede Bibliothekseinheit besitzt eine Ein-/Ausgabestation. Hier werden die Bandkassetten von Hand eingelegt oder herausgenommen. Ein Kassettensensor teilt der Steuerung mit, wenn sich eine Kassette in der Station befindet.  Die Kassette (Ausmaße: 5 cm Durchmesser und 10 cm Höhe) speichert auf einem 7,5 cm breiten und 20 cm langen Band 50 Mio. Bytes. Der Kaufpreis für eine Datenpatrone beträgt 65 Mark in der BRD und $ 20, - in den USA. Das Band ist ähnlich einer Platte in 202 Zylinder mit 19 Spuren pro Zylinder und 13 030 Bytes pro Spur organisiert. Jeweils zwei Kassetten nehmen die Daten einer IBM 3330 auf und bilden zusammen einen "Massenspeicherdatenträger". Diese plattenähnliche Organisation erlaubt es, die Daten der Kassette auf 3330-Platten zu duplizieren. Die Massenspeichersteuerung veranlasst den mechanischen Transport der Patrone in die Schreib/Lesestation, wo das Band abgespult und gelesen wird, und die Datenübertragung in den Puffer der Plattensteuereinheit. Der Pufferinhalt wird dann auf den angeschlossenen Magnetplattenspeicher 3330 übertragen. Nach Zwischenspeicherung der Daten auf der Platte wird die Patrone wieder in ihre Honigwabe zurücktransportiert.  Das Hervorholen und Rücktransportieren der Datenpatrone aus den Waben erfolgt automatisch. IBM gibt folgende Werte für den mechanischen Transport an: Holen und Rücktransportieren einer Patrone 3-8 Sekunden, Laden und Entladen der Kassette insgesamt 10 Sekunden. Die Datenübertragungsrate beträgt 874 K Bytes pro Sekunde.
Die ITEL hat DOS/VS von IBM so verändert, dass es auf einer 360/50 gefahren werden kann.  Die Hardware der sogenannten Super 360 ist altbekannt: Ein Halbleiterspeicher, kompatible 3330-Platten und 3420-Bänder. Aber das Besondere liegt darin, so ITEL, dass neue Befehle für die 360 entwickelt wurden. Damit kann der Benutzer der Super 360 sein System so programmieren, als wäre es eine 370 mit virtuellem Speicher.  Die "überholte" Software bietet mehr Flexibilität als das konventionelle DOS, und bereits durchgeführte Benchmarktests zeigen schnellere Durchsatzraten als beim unveränderten DOS/VS. So betrugen, entsprechend den Aussagen von ITEL, die Assembler-Testlaufzeiten bei der Super 360 3,32 Minuten und beim 370/145-System 4,38 Minuten. Der zusätzliche Vorteil liegt darin, dass jedes Anwendungsprogramm, das 370-Befehle enthält, jetzt auf der Super 360/50 gefahren werden kann. ITEL konfiguriert das System mit doppelter Hauptspeicherkapazität. die den Benutzer einer 370/135 brauchen würde, und emuliert dann den virtuellem Speicher in den größeren Hauptspeicher. Für die meisten Benutzer virtueller Systeme bietet ITEL als praktische Konfiguration eine CPU mit 256 K und 256 K virtuellem Speicher an.
 

COMPUTERWOCHE Nr. 01 vom 09.10.1974 :
US-Regierung versus IBM
New York City, USA. [Autor: Nora Hörmann]
»Die IBM beherrscht nicht nur den allgemeinen Computermarkt, sondern hat inzwischen auch einen Teil des Peripherie-Geschäfte an sich gerissen.« So heißt es in einer ausführlichen Anklageschrift gegen den internationalen Computergiganten, die von der US-Regierung letzte Woche verabschiedet wurde.
Die neue Anklage wurde dem Federal Distract Court vorgelegt, um den schon sechs Jahre laufenden Fall durch einen Prozeß Anfang nächsten Jahres abschließen zu können. Sollte dieser Prozeß entsprechend den Anforderungen der US-Regierung enden, wird das weltweite Konsequenzen haben: Sämtliche lBM-Aktivitäten müssen so lange unterbrochen werden, bis sie vollständig von den USA aus gesteuert werden können. In einer Aufstellung für den Prozeß fordert das U. S. Department of Justice eine klare Entscheidung vom Gerichtshof über folgende Anklagepunkte:
Hat die, IBM sich im Peripheriegeschäft eine ebenso starke Monopolstellung verschafft als im übrigen Computermarkt?
Beweist das gleichbleibend hohe Gewinn-Niveau der IBM im Vergleich zu anderen Herstellern der Branche ihre eindeutige Marktführerposition?
Hat die IBM das Recht, höhere Preise als die Konkurrenz zu machen?
Ist die IBM berechtigt, Standards für das Computergeschäft vorzuschreiben?
Hat die IBM vorsätzlich falsche Aussagen über die Kapazität, die Spezifikation und die Lieferzeit von Softwarepaketen und anderen Produkten verbreitet?
Hat die IBM das Wachsen der Hersteller von Geräten und Verfahren zur Messung von Computerleistung (Monitoring) dadurch verhindert, daß solche Geräte bei IBM im Preis der Hardware bereits enthalten sind und wurde durch diese Geschäftspolitik eine objektive Messung von Computerleistung verhindert?
Hat die IBM bestimmte Produkte nur angeboten, um einen Konkurrenzkampf zu verhindern, mit der Absicht, diese Produkte niemals zu liefern? Als Beispiele werden angeführt die Ankündigung der 2319 A, 2319 B, 360/40, 360/67 und die Serie 360/90.
Gibt es bei IBM nur deshalb Rabatte für EDV Schulung, damit sichergestellt ist, daß die künftigen Anwender ausschließlich mit IBM-Systemen vertraut sind?
Zum Abschluß der Anklageschrift weist die US-Regierung darauf hin, daß die IBM ihr Leasing-Geschäft durch Manipulation der Leasing- und Einkaufspreise gefördert und für den Anwender so attraktiv gemacht hat, daß dadurch anderen Herstellern der Eintritt in den Computermarkt noch mehr erschwert wurde.
(Bemerkung des CMK Verfassers - Wer fühlt sich jetzt nicht an die üblichen Microsoft - Bundesbehörden Streitigkeiten erinnert ?)

System 3 Modell 8 - 3340 am System 3/15
Stuttgart [Autor: Otmar Weber] - Hervorragende Merkmale des neuen Modell 8 aus dem IBM-System 3 sind Tauglichkeit für Datenverarbeitung (Integrated Communication-Adapter) und, ganz im Gegensatz zu den früher angekündigten Modellen dieser Serie, der Verzicht auf Lochkartenein- und -ausgabe. Wie aus Stuttgart weiter verlautet, können nun die Platteneinheiten IBM 3340 (mit Plattenstapeln IBM 3348) auch an das System/3 Modell 15 angeschlossen werden.  Das Modell 8 wird als Stand-alone-Anlage im Normalfall mit einer direkt angeschlossenen Diskette-Datenstation IBM 3741 eingesetzt werden oder bei OnIine- Betrieb mit dem Bildschirmgerät IBM 3270 für Datenerfassung oder Datenabfrage. Der Halbleiter-Hauptspeicher kann in vier Stufen von 16 K auf 64 K erweitert werden. Befehlsvorrat, Zykluszeit und Zugriffszeit sind identisch mit dem größeren System/3 Modell 10, obwohl der Speicher im älteren Modell ein Kernspeicher ist.
Über den »lntegrated Communication Adapter« (ICA) sind bei Modell 8 insgesamt drei Datenfernverarbeitungsanschlüsse vorgesehen. 1 Remote und 2 Locallines), Vorkehrungen für ein Marketing auch in Richtung Satellitenrechner. Eine in der Praxis durchaus einsetzbare Minimal-Konfiguration enthält eine Zentraleinheit mit 16K, eine Plateneinheit für 2,45 Mio. Byte eine Datenerfassungsstation 3741 und einen 100-Zeilen/Minute-Drucker. Eine typische Konfiguration hat einen monatlichen Mietpreis von ca. 7600 DM und einen Kaufpreis von ca. 288 000 DM.  Die Platteneinheit 3340 für das System 3/15 verwendet das austauschbare Datenmodul IBM 3348 Modell 70 (Branchenjargon: Winchester-Platte), das eine Speicherkapazität von 70 Mio. Byte aufweist, wenn es an einem System 370 angeschlossen wird. Allerdings hat der Plattenstapel, nur bei Anschluß an das System eine begrenzte Speicherkapazität von 41 Mio. Bytes, die zudem anders organisiert sind, so daß ein Austausch der Module für gleichzeitigen Betrieb auf Systemen 3 und 370 nicht möglich ist. IBM gibt an dass die Platteneinheit 3340 die doppelte Speicherkapazität des derzeitigen System-3-Plattensystems IBM bietet. Mit bis zu drei anschließbaren Plattenspeichern 3340 stehen 82 Mio bzw. 164 Mio. Byte zur Verfügung. Vergleich zu den Plattenspeichern 5445: 20 Mio., 40 Mio., 60 Mio. und 80 Mio. Byte Gesamtspeicherkapazität.  Die durchschnittliche: Zugriffszeit wird gegenüber dem älteren Modell von 60 MSsec auf 45 msec verbessert. Zwei Plattenspeicher mit Steuereinheit haben eine monatliche Miete von 4000 DM oder 3400 DM im extended term plan (ETP). Der Kaufpreis liegt bei ca. 360 000 DM. Die ersten Einheiten des Systems 3, Modell 8 sollen im Juni 1975 ausgeliefert werden.

lnfo'74 in New York und IKD in Berlin : Blick in die nahe Zukunft
[Autor: Dr. G. Obermair]
1984 war für George Orwell ein Datum für eine ferne Utopie. Für die Anwender von heute ist es ein Blick in die nahe Zukunft - wenn sie fragen, ob es den Herstellern und Politikern in den nächsten zehn Jahren gelingen wird, eine Verträglichkeit von Hardware, Software und Datenträgern herbeizuführen.
Kompatibilität und Leistungsfähigkeit der Datenverarbeitung waren auch Themen zweier internationaler Kongresse, die im September in New York (Info '74) und in Berlin (Internationaler Kongress Datenverarbeitung) die nahe Zukunft der DV erörterten.  »Die Systeme, 1982-1984 kommen, werden sich essentiell von den heutigen Rechnern unterscheiden«, meinte Kornel Spiro, Manager für Marktanalysen bei der kalifornischen Amdahl Corp., der im Rahmen der lnfo '74 in New York über »Zukünftige Überlegungen zur Systemgestaltung« sprach. Die Forderung nach Kompatibilität wird Jedoch revolutionäre Entwicklungen bis etwa 1981 im Zaume halten. Deshalb dürften die Systeme der Jahre 1977 bis 1981 wahrscheinlich eine Weiterentwicklung der gegenwärtigen Computer-Architektur darstellen - wenn es wirklich neue Systeme sind, dann erst kompatible Vorstufen revolutionärer »New Systems« der Zukunft.  Zukünftige Systeme sollen einfacher zu verstehen, zu betreiben und zu warten sein. Wenngleich die Computer von 1977 bis 1981 für die Dateien und Programme von heute verträglich sein werden, so wird man wahrscheinlich die Anwender aber dazu zwingen, neue Programme in modernen, höherentwickelten Sprachen zu schreiben. Die Systeme von 1982 bis 1984, aber bereits so konstruiert sein, dass sie nur noch die neue Software verstehen (Assoziative Programmierung)
Die Weiterentwicklung von Schaltelementen - so der Amdahl- Manager - wird insgesamt zu einer Miniaturisierung der Hardware führen, die bei geringfügig erhöhter Leistung wesentlich kompakter, billiger und betriebssicherer sein wird. Dies wird auch einen Boom an allerkleinsten Mikrocomputern verursachen, die dann u.a. im Auto, im Fernsehapparat und in Spielwaren zu finden sein werden. Die großen Computer dürften künftig besser ausgelastet sein, weil sich die Anwender verstärkt an Großrechenzentren anschließen werden.  Zum Thema »Technologie und Wirtschaftlichkeit der Datenfernverarbeitung« sprach Prof. R. D. Parstow von der Brunet University auf dem Internationalen Kongress für Datenverarbeitung in Berlin. »Wir warten seit Jahren auf die vierte Generation«, führte er aus, »Ich glaube sie ist bereits da, doch sie kam unbemerkt.« Der »Computerama« .Leider führten weder die universellen Programmiersprachen noch der Fernschreiber als Datenendstation zu Hardware- und Softwareverträglichkeit. Wenn alle Hersteller ein gemeinsames, Terminalsystem akzeptierten, meinte Parstow, gäbe es eine gewaltige Belebung des Marktes. Aber gegenwärtig kämpft man lieber um wenige Prozente des derzeit verfügbaren Potentials.  Mit einem einheitlichen System könnte man auch gute Geschäfte machen, Parstow fasst die Errichtung von »Computerama« ins Auge. Das sind Servicebüros, die mit Rechenmaschinen und Minicomputern ausgerüstet sind, sowie mit Time- Sharing- Terminals, über die man Zugriff auf Standardprogramme und -routinen hat. Das »Computerama« wäre ein Laden grad um die Ecke, eine Tankstelle oder ein Blumengeschäft.  Doch dazu meinte der englische Professor, müsste es in allen Bereichen der Computerindustrie ein neues Denken geben:
Die Regierungen und die Verantwortlichen für das Nachrichtenwesen wurden aufgefordert, verstärkt in die Verständigungsbemühungen einzugreifen, um die Computerleistungen allen Bereichen der Gesellschaft in aller Welt verfügbar zu machen. Das Publikum in der Berliner Kongresshalle klatschte reichlich Beifall, die Praktiker aber dachten an ihre Alltagssorgen.
INTEL stellt den i8080 Prozessor mit 6000 Transistorfunktionen vor.

1975
Auf der Titelseite des weltweit auflagenstärktes Hobby-Elektronik Magazins, dem "Popular Electronics", erscheint der Altair 8800 und löst damit den kommerziellen Erfolg für MITS aus die allein in diesem Jahr 2000 Einheiten absetzen konnten. MITS hoffte das sie ca. vier-hundert Altair verkaufen würden, diese Zahl verkauften sie nach dem Titelseitenerfolg an nur einem Abend, binnen drei Wochen nahmen sie 250.000 US$ ein. Noch im gleichen Jahr kam der Altair 680 auf den Markt, basierend auf einem Motorola 6800 Prozessor. Unter dem Namen 8080 erscheint der erste Clone der Computergeschichte von IMSAI.
In den USA bilden sich die ersten Computerclubs, der bekannteste ist der "Homebrew Computer Club" von Gorden French im Silicon Valley. Hier werden Steve Jobs und Steve Wozniak einst ihren Apple Computer vorstellen. DEC kündigt sein erstes 32-Bit System an. Die amerikanische Zeitschrift "Byte" wird das erste Computer Magazin der Welt. IBM stellt Ende des Jahres das Modell 5100 vor, dem ersten Personal Computer. Für einen Preis von 15.000 DM erhielt der Käufer ein 16 Kilobyte großen Arbeitsspeicher, einen Basic Interpreter und konnte, extern, ein Audio-Cassettenlaufwerk als Massespeicher anschließen. Aufgrund des Preises verkauften sich auch die Folgemodelle 5110 und 5120 eher schleppend. Mit dem Modell 5150 entwickelte IBM den Vorläufer des späteren System/23 DataMaster, welches als der Vorgänger der heutigen PC-Serien angesehen werden kann. Kildall gründet in Kalifornien die Softwarefirma "Digital Research" und vertreibt das Betriebssystem CP/M. MOS Technologie stellt den 6502 Prozessor vor, eine 8-Bit CPU mit 1 MHz und einer Leistung von rund 0,3 MIPS der pinkompatibel zum Motorola 6800 Prozessor ist,
Unter der Bezeichnung Elektronika B3-18 wird in der Sowjetunion der erste wissenschaftliche Taschenrechner hergestellt.

1976
Intel stellt den i8085A vor, der 100% kompatibel zum i8080 ist, aber mit 6200 Transistorfunktionen bei bis zu 6 MHz wesentlich leistungsfähiger. Entwickelt wurde der i8085A und i8085AH in der HMOS Technik. Später folgten zwei Weiterentwicklungen der i8085AH-1 und der i8085AH-2, beide leistungsfähiger und schneller.
Steve Jobs und Steve Wozniak stellten den APPLE-I vor, auf dem 6502 basierender Computer mit 16 Kilobyte Arbeitsspeicher und einem 16 Kilobyte großen ROM für 1298 US$. Die Firma Cromenco stellt mit dem Cromenco TV Dazzler die erste Farbgrafikkarte für den MITS vor, mit 128x128 Pixel Auflösung und einem 512 Byte großen Speicher für 215 US$. Shugart stellt die 5.25" Diskettenlaufwerke unter dem Namen "Minifloppy" vor für 390 US$. "Electric Pencil" von Michael Shrayer wird das erste Textverarbeitungsprogramm der Welt.

1977
DEC stellt sein erstes 32-Bit System vor, Betriebssystem VMS. Apple stellt den APPLE-II vor, Preis und Leistungen blieben gleich. Commodore stellt einen Homecomputer unter dem Namen "PET-2001" vor. Auch Tandy Radio Shack stellt einen Homecomputer mit dem Namen "TRS-80" vor, der über ein eingebautes BASIC verfügt. Microsoft Basic wird veröffentlicht.
Im Mai 1977 verkaufte Firmengründer Ed Roberts das Unternehmen MITS an die Firma Pertec. Pertec gelang es jedoch nicht mehr die Firma, die mit dem Altair 8800 Weltruhm erreicht hatte, zu retten.

1978
Mit einem 16 bit in- und externen Datenbus und einem 20 bit Address Bus kommt der Intel i8086A auf den Markt. Der maximale Adressbereich beläuft sich auf ein Megabyte. Diese CPU ist der Urvater aller heutigen IBM bzw. Intel kompatiblen Personal Computer. Drei Versionen wurden ausgeliefert : 5 MHz als 8086, 8 MHz als 8086-2 und mit 10 MHz als 8086-1. Viele große Chiphersteller, darunter AMD, Fujitsu, NEC und Siemens clonten den i8086. Später folgte noch eine 12 MHz Variante, die jedoch kaum Verbreitung fand. Das IBM System 3033 erreicht im relativen Leistungsvergleich zum 1952 hergestellten IBM 701 System die 832fache Geschwindigkeit. Die Firma Atari stellt ihre ersten Homecomputer das Modell 400 und 800 vor. Das Softwarehause MicroPro veröffentlicht "WordMaster" dem direkten Vorläufer des legendären WordStar für das Betriebssystem CP/M.
Der Österreicher Dr. Hermann Hauser (geboren am 23.10.1948 in Wien als Sohn eines Weinhändlers) gründete in England im Dezember, gemeinsam mit Chris Curry, die Acorn Computer Ltd. ; laut einem Interview mit Dr. Steiner dem damaligen Acorn- Europa Manager (1984) suchten Hauser und Curry einen Namen der vor Apple im Telefonbuch stehen würde und wählten, um in der Computer-Botanik zu bleiben dem Namen Acorn. Hauser, der bereits im zarten Alter von fünfzehn Jahren nach Cambridge kam um Englisch zu lernen und  der zwei Jahre ältere Curry, der zuvor bei Sinclair Computer gearbeitet hatte, starteten Acorn mit einer Geschäftseinlage von 100 britischen Pfund.

1979
Die Firma Motorola schließt die Entwicklung zum ersten 16-Bit Hauptprozessor ab und stellt den MC68000 vor, der später das Herzstück der Atari ST, Amiga und Apple Computerserien wird. Die 2 Millionen Rechenoperationen in einer Sekunde waren die Grundlage für intuitive Betriebssysteme mit graphischer Oberfläche. Taktfrequenzen reichen von 7 bis 16 MHz, auch spätere 68000er benutzen den gleichen Befehlssatz wie das Urmodell, so dass Programme ungeändert auf einem 68008, 68010 oder 68020 etc. funktionierten. Der i8088A bzw. i80C88A kam als abgespeckte i8086 Version auf dem Markt und verfügte nur über einen 8 Bit breiten externen Datenbus, was die Kosten für das Motherboard und der Prozessor deutlich drückte. Viele Chiphersteller entwickelten Nachbauten, u.a. AMD, Siemens und Harris. Der 8088 ist vollständig kompatibel zum 8086, bei reduzierter Leistung. Hayes stellt das Micromodem 100 mit maximaler Datenübertragungsrate von 300bps, für 399 US$. Compuserve wird gegründet. Digital Research gibt die Version 2.0 von CP/M frei, kurz darauf folgte die meistverkaufte Version 2.2. Am VEB Kombinat Robotron (DDR) wird der EC1055 entwickelt.
Noch zählen Computer zu den eher mäßigen Schachspielern. Der elektronische Weltchampion ´77 mit dem Namen "Chess 4.8" auf einem Rechner "Cyber 176" von der Firma Control Data Co. (USA) betrieben ist unter den besten 3000 Schachspielern. Mit der einfachen Erhöhung des Anzahl durchgerechneter Stellungen im mittleren Spielverlauf ist kein weiterer Erfolg bei der Verbesserung zu erwarten. Der Trend bei der Entwicklung von Schachsoftware geht hin zu Methoden wie der so genannten Shannhon´s "B-Typ" Strategie - bei der eine selektive Auswahl von durchkalkulierten Spielverläufen erzielt werden soll.
Der Vorläufer der Deutschen Telekom, die Deutsche Post gibt im Verlauf des Jahres weitere Funktionsmerkmale im Telefonnetz frei, dazu zählen Rückrufautomatik und Rufumleitung.

1980
Beginn der 5. Generation von Datenverarbeitungsanlagen mit Entwicklungsgrundlagen zur künstlichen Intelligenz (KI). Der Relative Raumanspruch einer VLSI (Very Large Scale Integration) Schaltung im Vergleich zur klassischen Röhre der 50er Jahre beträgt lediglich 0,002. Der Sinclair ZX-80 mit einem Z80 Prozessor, 1 Kilobyte RAM und 4 Kilobyte ROM wird vorgestellt (Preis unter 200 US$). Eine Zusammenfassung der Aktivitäten von Sir Clive Sinclair finden sich in einem PDF-Dokument aus dem Buch "Alles über Sinclair Computer" (klick hier).

Commodore entwickelt den "VW Golf" unter den Homecomputern, der VIC-20 wird über eine Million mal weltweit verkauft.


Digital Research kündigt CP/M 86 an. Die Deutsche Bundespost startet mit Feldversuchen mit BTX in Düsseldorf und Berlin. Ende des Jahres wurde b IBM eine kleine Arbeitsgruppe eingesetzt, die so genannte Entry Systems Division. In der Originalbesetzung handelte es sich um zwölf Ingenieure und Entwickler unter der Leitung von Don Estridge. Als Chefentwickler fungierte Lewis Eggebrecht, der auch am System/23 DataMaster mitgearbeitet hatte, welches als kleines Bürocomputersystem im selben Jahr vorgestellt wurde. Die Bauweise des PC orientierte sich am Aufbau des DataMasters. Tastatur und Monitor wurden anders als beim Apple oder DataMaster aus der Systemeinheit genommen und zu externen Geräten. Interrupt Controller, DMA-Controller, I/O Schnittstellen und Pinbelegungen wurden ebenfalls von Data- Master übernommen. Anstelle des zuvor verwendeten Intel i8085 Hauptprozessors, dessen Speichergrenze bei 64 Kilobyte liegt, entschieden sich die Entwickler für den Intel i8088, der im Befehlssatz dem i8085 sehr ähnlich war, jedoch 1024 Kilobyte adressieren kann. In nur einem Jahr gelang es dem Team, nach einigen Marktanalysen, das System fertig zu stellen. Die Betriebssystementwicklung sollte erst Digital Research übertragen werden, aufgrund geringen Interesses wurde dieser Auftrag einer noch kleinen Softwareschmiede namens Microsoft übertragen.

1981
Intel entwickelt den i80186 bzw. i80188 – Folgeversionen des 8086 bzw. 8088 mit einigen Extrafeatures wurden beide Prozessoren Intels erster Flop. IBM stellt am 12. August den IBM PC vor, mit 64 Kilobyte Arbeitsspeicher, bis zu zwei 360 Kilobyte 5.25" DD Diskettenlaufwerken bei einem Systemtakt von 4,77 MHz.
NEC entwickelt den V20 und V30 auf Basis des 8088 bzw. 8086, beide sind 100% kompatibel zu den Intel Originalen, jedoch in CMOS Technik entwickelt. Später folgende V40 und V50 Varianten unterscheiden sich lediglich dadurch, daß einige Peripherie-Chips in die CPU übernommen wurden.
Der Sinclair ZX-80 kostet weniger als 100 US$, im Vergleich dazu kostet der IBM PC mit Preisen zwischen 1565 bis 4425 US$ je nach Ausstattung sehr viel mehr, wird aber zum Industrie Standard.
Die Firma Hayes schafft es mit dem Smartmodem 300 den "Hayes Industry Standard" zu definieren. IBM erhält von der Deutschen Bundespost den Auftrag 5000 BTX Zugänge zu realisieren, der CEPT Standard wird begründet.

1982
Erster tragbarer Computer mit PC-Leistungsprofil wird von der Firma GRID in Düsseldorf vorgestellt. Das Schwestermodell GRID COMPASS wurde auf den ersten Space Shuttle Missionen eingesetzt und basiert auf Intels 8086 Prozessor, einem 8087 Coprozessor. 512 Kilo- byte Arbeitsspeicher und eine 384 Kilobyte nicht flüchtiger Blasenspeicher erinnern an typische PC/XT Leistungsdaten. Im gleichen Jahr entsteht der Intel i80286, einem 100% i8086 kompatiblen Hauptprozessor mit zwei Modi : dem "Real Mode" indem er ein i8086 emuliert und dem "Protected Mode" in dem 16 Megabyte Arbeitsspeicher adressierbar sind bzw. 1 Gigabyte Arbeitsspeicher virtuell verwaltet werden kann. Die 286er wurden in 6,8,10,12,16 und in 20 MHz ausgeliefert und basierte auf der HMOS Technologie. Viele Chiphersteller entwickelten Nachbauten Mit dem C-64 baut Commodore den "VW Käfer" der Computerbranche. Lotus Development stellt die Tabellenkalkulation "Lotus 1-2-3" vor, Peter Norton entwickelt die Norton Utilities in der Version eins. Mit "AutoCAD" stellt die Firma Autodesk das erste Computer Added Design Programm für den PC vor. Das Time Magazin macht den Computer zum Mann des Jahres, während im Kino der erste Computerfilm "Tron" zum Kassenschlager wird.
Digital Research stellt "CP/M Plus" bzw. "CP/M 3.0" vor, diese letzte Version des 8-Bit Betriebssystem wurde unter anderem auf dem Commodore C128, Amstrad CPC 6128 und der PCW Serie eingesetzt.
Dr. An Wang, Gründer der Wang Laboratories, wechselt von der aktiven Arbeit in den Ruhestand. Unter der Bezeichnung Elektronika MK-60 erscheint der erste solarbetriebene Taschenrechner der UdSSR.

1983
Apple stellt die LISA vor, mit einem 32 Bit Prozessor, grafischen Oberfläche und Maus wird sie zur Oma aller intuitiven Betriebssysteme, Apples Marktanteile sinken in Deutschland von 18% im letzten Jahr auf 11%. IBM stellt den XT mit 10 Megabyte Festplatte vor, auch wird das Design für das PC Motherboard verändert, so dass es nun mit 256 Kilobyte Arbeitsspeicher ausgestattet werden konnte. Borland International stellt Turbo Pascal für CP/M 80, CP/M 86, PC-DOS und MS-DOS vor. Microsoft kündigt als Reaktion auf Apples LISA Windows an. John Sculley, zuvor Präsident von Pepsi-Cola USA, wird neuer CEO bei Apple.

1984
Der 68020 wird der erste 32-Bit Prozessor der Marke Motorola, mit 190.000 Transistorfunktionen, einem maximalen Adressbereich von 4 Gigabyte, Pipelined Architektur bei nur 1.75 Watt Verbrauch. Nachdem Apples LISA nicht den gewünschten Erfolg brachte, wird das gleiche Konzept in Form des Apple Macintosh zu einem Viertel des Preises vorgestellt (2495 US$). Im Gegensatz zum IBM PC wurde das graphische Konzept konsequent durchgesetzt, den Programmierern enge Vorgaben gemacht und Drittherstellern der Zugang verwehrt. Ridley Scott hieß der Regisseur, der den legendären 60 Sekunden Apple Macintosh Spot drehte, der am 22ten Januar während der Pause des dritten Viertels des amerikanischen Super Bowl von Apple ausgestrahlt wurde. Die Leistungsdaten waren Richtungweisend : 8 MHz MC68000 Prozessor, 128 Kilobyte RAM, 64 Kilobyte ROM, 3.5" Diskettenlaufwerk, integriertem Netzwerk, 512x342 Punkte Grafik für den integriertem Monitor. Größe : 25x25x35 cm3, sehr kompakt und nicht erweiterbar. Hewlett Packard stellt den HP LaserJet vor und läutet den Siegeszug der 300 dpi Laserdrucker ein. Der IBM AT mit i80286 Prozessor, 20 MB Festplatte und 256 Kilobyte Arbeitsspeicher wurde mit Xenix oder PC-DOS in der Version 3.0 ausgeliefert.
Der Unterhaltungselektronik-Hersteller Schneider stellt in Zusammenarbeit mit dem englischen Schwesterkonzern Amstrad den Preisbrecher CPC-464 vor. Für 899.- DM bekam der Neukunde ein auf dem Z80 basierenden mit 4 MHz getakteten Computer, 64 Kilobyte RAM, eingebauter Datasette (1000 oder 2000 Baud), leistungsfähigem Locomotive Basic mit Fenstertechnik, Grafik 600x200, maximal 27 Farben, erweiterbar mit einem 3.0" Diskettenlaufwerk zu einem vollwertigen CP/M System.
Die Firma Acorn Computer wurde im Frühjahr 1984 mit dem "Queens award for technology" ausgezeichnet, als 21zigstes Unternehmen in England - bis dato, bis 1984 rechnete man bei Acorn mit 500000 verkauften Acorn BBC Computern.
IBM gelang es auf Fertigungslinien für Speicherchips mit 64KB Kapazität 1-Megabyte Chips herzustellen.

1985
Im Oktober 1985, ein Jahr nach Motorolas 68020 stellt Intel den i80386 vor. Einem echten 32bitter mit 275.000 Transistorfunktionen in CMOS Technologie entwickelt erhält dieser Hauptprozessor einen weiteren Modus : den "Virtual Real Mode" indem der 386er mehrere i8086 emuliert und parallel arbeiten lässt. Erste Versionen des 16 MHz 386er hatten Probleme mit der CPU- Clock, so daß diese Versionen auf 12 MHz heruntergetaktet wurden. Später folgten 20, 25 und 33 MHz Varianten. Kam der 286er noch mit 68 Pins (Anschlussbeinchen) aus, benötigt der 386er bereits 132 Pins um mit seiner Außenwelt zu kommunizieren.

1986
Unter der Bezeichnung MK-52 erscheint der letzte in der UdSSR gefertigte Taschenrechner des Ostblocks, zukünftige Modelle wurden von Sharp und Casio in Japan gefertigt. Die Firma Wang Laboratroies zählt 30000 Beschäftigte und erreicht einen Jahresumsatz von 3 Milliarden US$.

1987
Motorola stellt den 68030 Prozessor vor, eine konsequente Weiterentwicklung des 1984 erschienen 68020. Der 030er wurde von Apple in sehr vielen Macintoshsystemen verbaut. Die 32 Bit CPU unterstützt ein Adressraum von vier Gigabyte und wurde mit einer üblichen Taktrate von 25 MHz angeboten, was einer Rechenleistung von rund 6,5 MIPS entspricht.

1988
Die 30 MHz Variante des T800B Transputer ist lieferbar, wie der Vorgänger T414B ist der T800B ein 32-Bit Prozessor mit integrierter Floating Point Unit. Hersteller dieser Serie ist Inmos, eine Marke die ansonsten recht unbekannt bleibt. Im Juni 1988 wurde eine leistungsreduzierte 386er Version von Intel vorgestellt : der i80386 SX mit nur 16 Bit externen Datenbus. Diese in CMOS Technologie gebaute Prozessor, mit 100 Pins wurde in 16, 20, 25 und 33 MHz Taktfrequenz auch von anderen Chipherstellern verkauft und zeigte einen besonders günstigen Einstiegspreis gegenüber der regulären DX Variante.
Im September wurde der EISA Busstandard von einem Konsortium großer Hardwarehersteller unter der Federführung von Compaq eingeführt, als Reaktion auf IBMs Microchannel. Gegenüber IBMs Microchannel besitzt der EISA eine günstigere Architektur, bereits vorhandene 8-bit oder 16-bit Karten können ebenfalls in diesen 32-bit Bus eingesteckt wer- den. Vor allem EISA Controllerkarten für SCSI Festplatten konnten aufgrund der Busmasterfunktion gut von dem Geschwindigkeitszuwachs profitieren.

1989
Im April 1989 stellt Intel den i80486 Prozessor, eine erweiterte 386 Architektur vor. Der i80486 beherbergt 1180235 Transistorfunktionen und liefert bei 25 MHz eine Rechenleistung von rund 17 MIPS. Jack Kilby, Jerry Merryman und James Van Tassel von Texas Instruments wurden für die ASME Holley Medal vorgeschlagen.

1990
Im Oktober 1990 stellte Intel der i80386SL vor, einer besonders energiesparenden Variante des i80386SX. Mit einem Cache Controller ausgerüstet und einigen Pins zum Power Management wurde diese CPU besonders in Notebooks verwendet.
Microsoft stellt am 22ten Mai Microsoft Windows 3.0 vor und beginnt damit einen Siegeszug in die Welt der graphischen Benutzeroberflächen. Windows ist auch in der dritten Variante kein eigentlichen Betriebssystem, es setzt auf den 16-bit MS-DOS Kern auf und erweitert das System im 32-bit Mode, so fallen die für den PC üblichen Begrenzungen wie maximal 640 Kilobyte adressierbarer Speicher weg. Am 24.03.1990 stirbt Dr. An Wang an einem Krebsleiden. Am 03.06.1990 stirbt Dr. Robert Norton Noyce.
Motorola stellt mit dem 68040 eine CPU auf 32-Bit Technologie vor die einen Adressraum von 4 GByte Speicher bearbeiten kann und bei 25 MHz eine Rechenleistung von rund 22 MIPS liefert. Hauptkunde für den 040er ist Apple, da Atari und Commdores Amiga entwicklungstechnisch so weit zurückgeblieben sind, dass ihre Rechnersysteme aussterben sollten.
Intel stellt den ersten marktreifen 64-Bit Prozessor vor - den i860 mit einem Adressraum von 256 Terabytes und einer Rechenleistung von 100 MIPS bei 40 MHz Taktfrequenz. Ursprünglich wollte Intel mit der i860 Plattform die Geschichte der Personal Computer schreiben, doch die steten Entwicklungen der x86 Plattform verhinderten einen groß angelegten Systemwechsel in der PC-Welt. Die Firma Advanced RISC Machines Ltd., später ARM Limited, wird von Acorn Computer, Apple und VLSI Technology gegründet.

1992
Mit dem R4000 stellt MIPS einen Prozessor in 64-Bit RISC Technik vor, der bei 50 MHz eine Rechenleistung von rund 250 MIPS erzielt.

1993
Das Konsortium Motorola, IBM und Apple stellt den PowerPC Prozessor 601 vor, basierend auf der RISC Technologie ist er der leistungsfähigste Hauptprozessor am Markt und wurde Herzstück der neuen Apple Computer Generation, den Power PCs. Da jedoch die Rechenleistung unter MacOs nur im so genannten Native-Mode voll nutzbar ist beginnt die Abkapselung des Macintosh Betriebssystems vom 68er Prozessor.  Gleichzeitig stellt Apple den NEWTON vor, einem Personal Digital Assistant (PDA) mit Handschrifterkennung. Mit "Wolfenstein 3D Spear Of Destiny" stellt ID Software das erste "gefühlte" 3D Spiel vor, indem es nur noch um das Abschießen geht, tausende Varianten werden folgen und Millionen User an die Monitore fesseln.

1994
Im Alter von nur 52 Jahren stirbt Gary Kildall, der Erfinder des Betriebssystems CP/M.

DER CMK BEFASST SICH AUSSCHLIESSLICH MIT DER GESCHICHTE VON COMPUTERN, HARDWARE UND SOFTWARE BIS ZUM JAHR 1995.