Computer Modell Katalog

MSX

Mit MSX wurde erstmals versucht, einen einheitlichen Standard für Heimcomputer zu entwickeln. Der Name ist abgeleitet von "Microsoft Extended Basic", der Programmiersprache die auf allen MSX Computern Verwendung findet. Bei der Hardware kamen lediglich erprobte Bauteile zum Einsatz. Als Hauptprozessor diente ein mit 3.58 MHz getakteter Zilog Z80A, der Videoprozessor TMS9918A von Texas Instruments übernahm die Grafik während der AY-3-8910 von General Instruments für den Sound sorgte. Die weiteren Mindestvoraussetzungen für ein MSX System waren 8 KByte Arbeitsspeicher, 32 KByte ROM, 40 Zeichen pro Zeile, sechzehn Farben, genormte Anschlüsse, zwei Joystickports, Druckeranschluss über Centronics- Schnittstelle, fünf Funktionstasten und vier Cursortasten.
Diese Voraussetzungen wurden zu diesem Zeitpunkt von vielen Systemen erfüllt, so war es einfach für die Hersteller ihre Entwicklungen auf MSX umzustellen. Alle Komponenten waren nicht unbedingt innovativ, aber zuverlässig und praxiserprobt. MSX sollte auch keine Revolution im Heimcomputermarkt einleiten, sondern solide, für jedermann brauchbare Computersysteme schaffen.
Die Philosophie ging dahin, den Computer wie einen Gebrauchsgegenstand wie eine HiFi-Anlage einzustufen, so gab es viele Hersteller die ihrem MSX weitere Fähigkeiten wie das Ansteuern von Genlocks, CD-Playern, Synthesizer oder Bildplattenspieler mit auf den Weg.
Die Firmengründer von Spectravideo Harry Fox und Alex Weiß starteten ihr Business mit der Zielsetzung einen Computer für umgerechnet DM 300.- zu entwerfen. Die Herstellungskosten kalkulierten sie unter Verwendung von günstigen Standardkomponenten auf umgerechnet ca DM 90.- pro verkauftem Gerät.
Um auch die nötige Software für den neuen Rechner zu erhalten, soll Weiß solange bei Microsoft angerufen haben, bis er mit Katsuhiko Nishi, dem damaligen Vizepräsidenten des Softwarehauses, verbunden war und diesem ihre Ideen mitgeteilt hatte. Nishi zeigte sich am MSX Modell interessiert und erhöhte die Voraussetzungen in Bezug auf die Hardware, so dass das einzelne Gerät später DM 250.- in der Herstellung kosten sollten. Fox und Weiß waren von diesem Umstand sicherlich nicht sehr begeistert, jedoch hatten sie so die Chance mit Microsoft zu arbeiten.
Nishi beginnt mit dem neuen Projekt eine Rundreise durch Japan und läuft bei den dortigen Herstellern offene Türen ein, am 16ten Juni 1983 unterzeichneten viele große Hersteller den MSX Vertrag (Canon, Casio, Fujitsu, Hitachi, JVC, Kyocera, Matsushita, Mitubishi, Nippon General, Pioneer, Sanyo, Sony, Spectravideo, Toshiba und Yamaha). Später folgten einige koreanische und europäische Hersteller darunter Brother, Daewoo, Eurohard, Goldstar, Philips, Samsung und Siemens.
Im September 1983 stellt Yamaha den ersten MSX Rechner der Welt in Tokio vor.